Die Jesuiten
Die "Gesellschaft Jesu", auch "Jesuiten" genannt, gegründet vom heiligen Ignatius von Loyola am 15. August 1534, nach sechs Jahren vom Papst bestätigt, steht am Anfang der MC Altötting. Im Jahre 1570 war der erste deutsche Jesuit, der heilige Petrus Canisius, in Altötting. Er hatte die Aufgabe, eine Teufelsaustreibung vorzunehmen. Es handelte sich um ein Kammerfräulein der Gräfin Sybille Fugger von Kirchberg und Weißenhorn. Das Ereignis hat großes Aufsehen erregt, sowohl bei Katholiken, wie bei Protestanten. 1591 kamen die ersten Jesuiten zur Hilfe in der Wallfahrtsseelsorge nach Altötting. 1599, am 25. März gründeten die Jesuiten mit 30 Männern die "Marianische Männerkongregation für Männer und Jünglinge" unter dem Titel MARIAE VERKÜNDIGUNG. Gründerpräses war P. Jakob Bertold. Erster Präfekt wurde der Kanonikus und Hofmarkpfarrer von St. Philippus und Jakobus, Johann Ortwein. Im Jahre 1773 wurden die Jesuiten vom Papst aufgehoben. Damit war ihre Tätigkeit in Altötting zu Ende.
Unser Bild: Jesustrigramm: Die Marmorplatte über dem Eingang zum alten Konventgebäude weist hin auf die Zeit der Jesuiten. Seit 1591 lebten sie in Altötting, seit 1596 im eigenen, neu errichteten Konventgebäude. 1773 mussten die Jesuiten aufgrund der allgemeinen Auflösung ihres Ordens Altötting verlassen. SIT NOMEN DOMINI BENEDICTUM DAN. Z. – DER NAME DES HERRN SEI GEPRIESEN. Die beiden Abkürzungen DAN. Z. sind nicht zu identifizieren. Das lateinische christologische Trigramm IHS, auch Christusmonogramm genannt, ist eine Abkürzung des griechischen Namens Jesus oder der im Mittelalter üblichen Schreibweise für Jhesus. Die Devise „Jesus Hominum Salvator“, d. h. „Jesus Heiland Seligmacher“ wurde im 16. Jahrhundert von den Jesuiten übernommen und umgedeutet: „Jesum habemus socium“, „Jesus haben wir als Gefährten“. Es gilt als Attribut des hl. Ignatius, des Gründers der Jesuiten. Über dem H befindet sich ein Kleeblattkreuz; es verbindet das Kreuz Christi mit dem Zeichen der Dreifaltigkeit. Das Herz darunter weist drei Strahlen auf. Die spätmittelalterliche Herz-Jesu-Mystik wirkt hier nach und weist auf die zunehmende kultische Herz-Jesu-Verehrung Ende des 17. Jahrhunderts hin.