Marianische Kongregationen in Bayern

Die Bayerischen Marianischen Männerkongregationen mit ihren zentralen Orten in Altötting, Landshut, Regensburg, Straubing, Cham, Amberg, München, Freising, Augsburg, Eichstätt und Bamberg, wuchsen, bei Wahrung ihrer Eigenständigkeit, zur „Arbeitsgemeinschaft der Marianischen Männerkongregationen in Bayern“ zusammen. Sie wählten vom Herbst 1963 an den Altöttinger Präses Pater Willehald als ihren Vertreter und Präses (bis 1979). Ihre organisatorischen Aufgaben übernahm der längst bekannte Sekretär der Altöttinger Kongregation, Max Wolfgruber.

So war das Organ geschaffen, das die Verbindung zur „Gemeinschaft der Katholischen Männer Deutschlands“ und ihren Jahrestagungen in Fulda, vor allem aber zu der sich von Augsburg aus bildenden Nationalföderation der Deutschen Marianischen Männerkongregationen gewährleisten sollte. Ein Mittelpunkt für die bayerischen Kongregationen sollte Altötting sein mit seinem Marienheiligtum und der größten Sodalenzahl.

Die Entstehung

Die Jesuiten waren in Altötting von 1591 bis 1773, gerufen von Herzog Wilhelm V., den man auch „den Frommen“ nannte. Im Jahre 1599 gründeten die Jesuiten die Marianische Kongregation für Männer und Jünglinge unter dem Titel „Mariä Verkündigung“. Gründungspräses war Pater Jakob Berthold, sein erster Präfekt war der Kanonikus und Hofmarkpfarrer von St. Philippus und Jakobus, Johann Ortwein. Dreißig Gündungsmitglieder haben sich am 25. März zusammengetan. Ihre wöchentlichen Versammlungen (Konvente) hielten sie vermutlich in der Josefskapelle, die schon zur ersten St. Magdalenenkirche gehörte.

Der Kongregatonssaal

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde der Pilgerstrom größer und größer, sodass der Kurfürst Max Ferdinand Maria, der Sohn des großen Maximilian, den Plan fasste, eine große Votivkirche zu bauen, die das Oktogon der Heiligen Kapelle überdachen, vielen Wallfahrern Platz bieten und für große liturgische Feiern einen fürstlichen Rahmen bieten sollte. Mit der Baumaßnahme wurde der Münchner Hofbaumeister Enrico Zuccali beauftragt, der Erbauer der Theatinerkirche in München. Die Votivkirche kam jedoch nicht zustande, weil 1679 der Kurfürst allzu früh starb und der Krieg ins Land zog.

 

Weil aber die Pilger nicht weniger wurden und gottesdienstliche Räume gebraucht wurden, planten die Jesuiten den Neubau einer größeren Magdalenenkirche. Bevor man die alte Kirche abbrach, sorgte man für eine Ausweichkirche: man plante den Saal.

Von der Erstausstattung des Saales sind vermutlich nur noch die gemalten Putten vorhanden, die man bei der Restauration in den Achtzigerjahren aufgefunden und zum Teil ergänzt hat. Der Bilderzyklus Marianischer Lebenswerte gehört wohl zur zweiten Ausstattung. Vom ursprünglichen Saal ist der Marmorboden vorhanden und wohl etliche der Stuhlwangen. Präses war damals Pater Petrus Wagner, Präfekt war Ignatius Mittermayr.

 1869 am 5. Dezember wurde einmütig der Beschluss gefasst, nach vorgelegtem Bauplan und Voranschlag, die Restauration des „marianischen Saales“ in Angriff zu nehmen und das dazu nötige Kapital aufzunehmen. Im Juni 1870 Beginn der Restaurierung: Erhöhung des Saales um 6 ½ Fuß (fast 2 Meter), die neue Herstellung des Dachstuhles, Einsetzung der neuen Fenster mit gusseisernen Rahmen. Am 21. November wurde der restaurierte Saal feierlich eingeweiht. Bei dem feierlichen Gottesdienst hielt der Präses P. Peter Hahnengräf die halbstündige Predigt.